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Naturfoto des Monats Juli| Mauersegler

Ein rasanter Flugkünstler ist  der Mauersegler.        Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen 

Kreis Euskirchen - Vor ca. 12 Wochen ist er aus dem Winterquartier, trophischen Afrika zu uns zurückgekehrt und in der Nacht zwischen dem 28 sten und 29 sten Juli ist er vielerorts auch schon wieder auf seiner Rückreise zu seinem Winterquartier, der Mauersegler. (Erst ist einer mit den letzten Zugvögel im Frühjahr, wie auch auch Pirol u. Neuntöter) Jedes Jahr pünktlich Mitte April erreicht die Vorhut der schnittigen Flieger Deutschland und ab den ersten Maitagen sind wieder überall in den Städten und Dörfern im Kreis Euskirchen die schrille Schreie der Mauersegler zu hören.

Gerade einmal drei Monate bleibt ihnen Zeit, um den Nachwuchs bis zur Flugreife zu bringen.

Der Mauersegler ist eine Vogelart aus der Familie der Segler. Er ähnelt den Schwalben ist aber mit diesen nicht näher verwandt. Er hat sich in Städten und Dörfern als ein echter Kulturfolger angesiedelt, wo er unter den Dächern von Altbauten, aber auch in anderen Gebäudenischen wie altem Gemäuer, geeignete Wohnstuben findet. Dank dieser Anpassungsfähigkeit konnte sich der rasante Flieger in der Vergangenheit zunächst gut vermehren. Viele Nistplätze gehen heute jedoch durch Gebäudesanierungen verloren. Die Folge ist, dass der Mauersegler nun bereits auf die Vorwarnliste der "Roten Liste" gefährdeter Brutvögel gesetzt werden musste.

 

Mit einer Flügelspannweite von über 40 Zentimetern sind Mauersegler erheblich größer als unsere heimischen Schwalben. Sie haben lange, sichelförmige Flügel und einen kurzen, gegabelten Schwanz. Bis auf die grauweiße Kehle ist das gesamte Gefieder bräunlich bis rußschwarz, wobei Weibchen und Männchen gleich gefärbt sind. Jungvögel sind an der weiß geschuppten Stirn und dem größeren Kehlfleck zu erkennen. Der Schnabel und die Füße sind schwärzlich, die Iris tiefbraun.

Ein Leben im Flug!

Ein  Mauersegler mit weit geöffneten Schnabel kurz vor der Wasseraufnahme  über der Wasseroberfläche eines Sees.  Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen   

Nur zur Brut begibt sich der Mauersegler auf festen Boden. Die übrige Zeit seines Lebens verbringt er in der Luft, vermag sogar im Fliegen zu schlafen. Auch Nahrungssuche, Wasseraufnahme und sogar die Paarung werden „im Flug“ erledigt. Mit weit geöffnetem Schnabel fängt er Insekten aus der Luft, sammelt sie im Kehlsack, und verfüttert sie zu einem Ballen geformt an die hungrigen Jungen. Wird das Futter bei Schlechtwetterperioden knapp, können die Jungvögel in eine energiesparende Starre verfallen, bei der ihre Körpertemperatur stark absinkt.

Mauersegler verbringen sowohl im Brutgebiet als auch im südafrikanischen Winterquartier nicht mehr als 3 bis 3½ Monate, die restliche Zeit des Jahres beanspruchen Weg- und Heimzug.

Der Mauersegler kann bis zu 21 Jahre alt werden. Älteste Ringfunde beweisen dies. Im Laufe seines Lebens legen sie bis zu 4,0 Millionen Kilometer zurück- das es entspricht rund 100 Erdumdrehungen. Er fliegt ca. 10 Mal zwischen dem südlichen Afrika und Europa hin und her, überfliegt wüstenhafte Gebiete, Regenwald, Savannen, das Meer, erlebt Stürme, Regen und Hitze, und überfliegt unsere Städte und Landschaften.

 

Text von  Günter Lessenich/NABU Euskirchen

 

Daten zum Foto 1.

Camera:Canon EOS 7D

Objektiv/ 150-600 mmm

 Blende: F/5

 Belichtungszeit: 1/400 Sec

 ISO: 100

 Brennweite 225mm

 Abstand 21,7 m

 

Daten zum Foto 2.

Objektiv/ 150-600 mm

Camera:Canon EOS 7D

 Blende: F/6,3

 Belichtungszeit: 1/2000 Sec

 ISO: 500

 Brennweite 191mm

 Abstand 20,7 m